1991 war ein besonderes Jahr.
Abgesehen davon, dass ich wie die meisten meiner Kumpels aussehen wollte wie Kurt Cobain (siehe Beweisfoto), nachdem im Mai „Nevermind“ erschienen war, war 1991 mein bis heute schönster Heiligabend. Hui!
Was war geschehen?
Ich saß am 24.12. vormittags im Rumlümmelmodus auf der elterlichen Couch. Plätzchen mampfen, faulenzen, als mein Vater schließlich verkündete, dass wir noch Besorgungen machen müssten. Heiligabend einkaufen, Horror … Ich nehme an, dass ich gemeckert habe. Bock mitzukommen hatte ich sicherlich nicht, aber irgendwie saß ich dann doch im Auto. Ich dachte, es geht Richtung Huma-Center in Neuss. Rotkohl und Rinderbraten waren aber nicht angesagt. Nach 15 Minuten Fahrzeit angehalten haben wir vielmehr auf der Behrenstraße in Flingern: Rainbow Music.
Ab diesem Zeitpunkt ist meine Erinnerung verschwommen. Mein Vater muss gesagt haben, dass wir hier seien, um mir eine Gitarre als Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Geil! Damit hatte ich so gar nicht gerechnet.
Ich bin also etwas verwirrt und planlos durch den Laden gestolpert, bis der Verkäufer mir eine schwarze „Vester“ in die Hand gedrückt hat. Die durfte ich wenig später mit nach Hause nehmen. Eine recht amtliche Metal-Klampfe – 1991 ist auch das schwarze Album von Metallica erschienen, darauf stand ich damals enorm -, die mir einige Jahre gute Dienste erwiesen hat … bis ich sie bei einem Umzug in geistiger Umnachtung mit Entrümpelungs-Intention an den Straßenrand gestellt habe. Leider existiert kein Foto.
Warum erzähl ich das jetzt?
Weil mir aufgefallen ist, dass ich dieses Jahr am 24.12. seit unfassbaren 30 Jahren Gitarre spiele (sic). Mal mehr, mal weniger. Seit einigen Jahren eher mehr. Es vergeht kaum ein Abend, an dem ich nicht in den Klimpermodus gerate. Ein schöner Anlass jedenfalls, eine neue Klampfe zu kaufen, finde ich. Check! Seit einigen Tagen bin ich also Besitzer einer Relicmaster Strat in Candy Apple Red (mit Gold-Lackierung drunter). Ich bin ganz verliebt und werde wie 1991 unterm Baum die meiste Zeit geistig abwesend sein und viel Rumdudeln. T’schuldigung Familie. 😉
Frohe Weihnachten Euch allen! Möge es 2022 wieder mehr Live-Musik geben!
P.S. Apropos: Das erste erste „Lyric-Visualizer“-Video zur neuen 70er Jahre Junge-Platte mit dem Titel „Nacht der Neurosen“ ist in der Mache.